SINN - Thoughts on the 25th anniversary of the death of Viktor Frankl

Josef Wegenberger

Am 2. September jährt sich zum 25. Mal der Todestag von einem der faszinierendsten Menschen, denen ich je persönlich begegnen durfte – Viktor Frankl. Trotz seiner dramatischen und traumatischen Erlebnisse im Konzentrationslager der Nazis, der Ermordung seiner Familienmitglieder, den Erfahrungen als Leiter der neurologischen Abteilung des Rothschild-Spitals ab 1940 – des einzigen Krankenhauses, in dem in Wien noch jüdische Patienten behandelt wurden – sagt er „…trotzdem JA zum Leben“ [gleichnamiger Titel seines wohl berühmtesten Werkes].

Er stellt „Versöhnung“, „Dialog“, „Kommunikation“ und das „Miteinander“ in den Mittelpunkt. Dies drückt er in dem Ausspruch „Toleranz besteht nicht darin, dass man die Ansicht eines anderen teilt, sondern nur darin, dass man dem anderen das Recht einräumt, überhaupt anderer Ansicht zu sein.“

Geprägt von seinen Lebenserfahrungen, aber auch von seiner Arbeit im „Selbstmörderinnenpavillion“ des PKH Wien mit 1000den selbstmordgefährdetet Frauen, entwickelte er die Logotherapie und Existenzanalyse. Zentrales Element dabei ist die SINNfrage.

Viktor Frankl prägte mich – neben F. Herzberg – bei der Entwicklung der 3 Ebenen der Motivation.

Es gibt Faktoren, welche die Unzufriedenheit abbauen [Basisfaktoren: Rahmenbedingungen der Arbeit, Gehalt, Benefits, Work-Life-Balance etc.].

Die 2. Ebene beschreibt die Motivierung, darunter sind Faktoren zu verstehen, die die
Zufriedenheit aufbauen [Motivierungsfaktoren: Lob, Anerkennung, Verantwortung übertragen, Arbeits- und Teamklima, Kommunikation zwischen Führungskraft und Teammitglied, Gestaltungsmöglichkeiten, Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten etc.].

Die 3. Ebene sind Faktoren, die echte Motivation auslösen: SINN und SPASS. Sinn im Tun und Handeln zu erkennen, rückt seit einiger Zeit in den Mittelpunkt des Talentmanagements. „Sinn muss gefunden werden, kann nicht erzeugt werden“. Viktor Frankl schreibt in weiterer Folge dazu, dass „es keine Schande ist, sein Ziel nicht zu erreichen, aber es ist eine Schande kein Ziel zu haben.“

Sources:

  1. Viktor Frankl [26. März 1905 bis 2. September 1997] LINK zu Wikipedia Artikel von Viktor Frankl 
  2. Frankl, V. (2009). … trotzdem Ja zum Leben sagen. Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager. dtv.
  3. Vergleiche auch Voltaire: „ich bin 100% anderer Meinung als Sie, trotzden würde ich mein Leben dafür hergeben, dass sie ihre Meinung kundtun dürfen.“
  4. Frankl, V. (1972). Der Mensch auf der Suche nach Sinn. Klett.
  5. Wegenberger, J. (2011). Managementpraxis Band III. Führen in der Praxis. THEAITHETOS.
  6. Wegenberger, J. (1998-2006). Handbuch der Führungspraxis. Erprobte Instrumente und Methoden zu Managementprozessen und Mitarbeiterführung. WEKA-Verlag.
  7. Wegenberger, J. (1989 -1994). Handbuch der Perfsonalsuche, Auswahl und Führung. WEKA-Verlag.
  8. Frankl, V. (2006): Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn. Eine Auswahl aus dem Gesamtwerk. Piper.